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Drohnenabwehr: Sichere Detektion und Integration von Drohnen ist das Ziel

Das Volksparkstadion des HSV, inmitten der Vorbereitungen für das Länderspiel am Folgetag, war eine passende Location. Mit dem komplett ausgebuchtem Hamburger Workshop „Gefährdung durch Drohnen – Gegenmaßnahmen: Möglichkeiten und Grenzen“ von der ASW Norddeutschland bekamen am 5. September vierzig Fachleute einen Einblick in Möglichkeiten der Drohnendetektion vermittelt.

Drohnendetektion nach AMBOS, Grafik: Fraunhofer Institut

„Die Drohne ist in der Regel ein Werkzeug, je nach Verwendungsart. Die sichere Integration von Drohnen ist das Ziel von Wirtschaft und Politik“, sagte  Andreas Dunsch vom Unternehmen FLYNEX. „Den Luftraum über dem eigenen Grundstück kann jede Privatperson und jedes Unternehmen selbst verwalten und geeignete Abwehrmaßnahmen vornehmen. Im Privatbereich bis 30 Meter, bei Unternehmen und Industrieanlagen bis 150 Meter Höhe“, so Dunsch weiter.

Der CEO von Flynex stellte Möglichkeiten der  digitalen Drohnenabwehr vor, wie unter anderem dem Geofencing aufgrund von Geodaten, mit dem gesperrte Sicherheitszonen in Steuerungssysteme und Satellitennavigation bei Drohnen einprogrammiert werden.Geofencing bezeichnet das automatisierte Auslösen einer Aktion durch das Überschreiten einer gedachten Begrenzung auf der Erdoberfläche oder in der Luft. Drohnen fliegen dann autonom nicht in diese Gebiete hinein.

Highlight der Tagung war ein fahrzeuggestütztes Detektionssystem vom Volkswagenkonzern, welches zum Schutz der Liegenschaften im Raum Wolfsburg sowie beim Stadion des VfL Wolfsburg eingesetzt werde. Dieses Fahrzeug, ein VW Crafter,  und seine umfangreiche Technik führte Andreas Fietze von der VW-Konzernsicherheit den Teilnehmern vor. Fietze sagte: „Die teure Anschaffung war deshalb erforderlich, weil die Industriespionage durch Drohnen bei visuellem Gut, wie neuen Fahrzeugprototypen, überhandnahm“.

Markus Wolf von der Hensoldt GmbH wies daraufhin, dass weitere Möglichkeiten der Drohnendetektion und die Drohnenabwehr mittels Geofencing der Einsatz von Abfangdrohnen, die mit Fangnetzen ausgerüstet sind. Weiterhin stellte er Abfanggeräte vor, die vom Boden mittels Abschießen von Fangnetzen, die sogar bis 300 Meter Entfernung wirksam sind, illegale Drohnen einfangen können.
Der Leiter der Sicherheitsabteilung des DFB, Hendrik Große Lefert, referierte über seine Erkenntnisse im Rahmen der Absicherung von Fußballspielen und verglich die hiesigen Sicherheitsmaßnahmen mit denen anderer Länder, die teilweise aufgrund der unterschiedlichen politischen Hintergründe ganz anders mit dem Thema Sicherheit umgehen würden.

Fazit der Tagung: Kontrollierte Maßnahmen bei der Drohnendetektion mit mobilen Systemen sind erprobt und erfolgreich im Einsatz, die Abwehr jedoch derzeit nur eingeschränkt möglich. Unkontrollierte Abstürze durch den Einsatz von Jamming und Fangnetzen sind problematisch und  müssen  über Wohngebieten und Großveranstaltungen verhindert werden. Die Veranstalter sind sich einig: Das Thema wird durch die schnelle technische Entwicklung der Sicherheitsbranche und unserer Gesellschaft noch lange erhalten bleiben. Wichtig sei es, mit der Politik und dem Gesetzgeber  ständig im Gespräch zu bleiben.

Den vollständigen Pressebericht können Sie hier nachlesen. Alle Bilder ASW Nord.

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