Meist beginnt der Angriff mit einer E-Mail. Ein Klick auf einen Link oder eine angehängte Datei – und schon ist Schadsoftware auf dem Computer. Sie ist so etwas wie ein ungebetener Gast und startet ihr Programm: Sie sammelt zunächst Informationen über die Dateien auf dem Rechner, Sicherheitslücken und das Netzwerk, um sich dann weiter vorzuarbeiten, andere Software nachzuladen und irgendwann auf Kommando Rechner, Server oder ganze Systeme zu verschlüsseln.
Wer von einem Angriff mit Ransomware betroffen ist, muss mit professionellen Kriminellen verhandeln. „Früher hat man sich immer vorgestellt, dass ein Angreifer nachts in seiner Kammer sitzt, ganz alleine in Unterhose, mit Chips an der Seite, und den Rechner übernimmt – das ist ein völlig falsches Bild heutzutage“, sagt Martin Seeger, einer der Gründer des Kieler IT-Sicherheitsunternehmens NetUse. „Das ist eine Industrie. Das ist kein Hobby, das ist kein Nebenjob, das ist der Erwerbszweig für Hunderte, wenn nicht gar für Tausende Menschen.“ Seeger und seine Kollegen versuchen, solche Angriffe bei ihren Kunden im Vorhinein zu verhindern – helfen aber, wenn es zu einem entsprechenden Vorfall kommt, den Schaden zu begrenzen.

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